Das Foto Seitenverhältnis
Heute geht es um den Rahmen der Fotos- das Seitenverhältnis von einem Foto. Es hängt auch direkt mit dem Thema Kopfkino bzw. Visual Storytelling zusammen.
Die Form eines Fotos kann unterschiedliche Eindrücke in uns hervor rufen.
Ein Beispiel aus dem Bereich des Bewegtbildes ist “The Grand Budapest Hotel” (2014) {Hinweis: Dies ist ein Affiliate-Link, was bedeutet, dass ich eine Vergütung erhalte, wenn du ein Produkt über diesen Link kaufst. Mehr Info in meinem Impressum} von Regisseur Wes Anderson. Der Film nutzt 3 verschiedene Seitenverhältnisse. Jedes Seitenverhältnis ist an eine Zeitperiode gekoppelt.
Das 1,37:1 Seitenverhältnis ist das in den 30ern in Spielfilmen am häufigsten genutzte. Die Erfindung des anamorphischen Filmformates brachte Anfang der 50er Jahre das breite (klassische) Kinoformat von 2,35:1. Das Seitenverhältnis 1,85:1 hat seine Popularität in den frühen 70ern gefunden und war lange Zeit, das Medium für Kinofilme.
In der Fotografie gibt es natürlich auch gängige Formate, wie z.B. 1:1, 2:3, 4:5, 5:7. Alle ebenfalls ein Resultat der ursprünglichen Analogfilme. Das extreme Seitenverhältnis 2,35:1 in der Fotografie kreiert den Eindruck, dass das Bild aus einem Spielfilm stammen könnte. Allein wegen des Seitenverhältnisses alleine. Die Ausrichtung ist hierbei auch von Wichtigkeit, denn ein 2,35:1 in der Vertikalen ruft nicht den selben Eindruck hervor.
Die schmalen hochkant Bilder in meiner Fotoserie “Ein Traum ist niemals nur ein Traum” illustrieren die Schnipsel an die wir uns erinnern, wenn wir von unseren Träumen aufwachen.
Wir können mit dem Seitenverhältnis eines Fotos unsere Bildaussage unterstützen.
Möchte man jemanden oder mehrere Personen darstellen, die sich in einer emotionalen Situation gefangen fühlen, kann man ein 1:1 Seitenverhältnis benutzen. Das geordnete an einem quadratischen Bild gibt meist den Eindruck von feststecken, sie raubt die Bewegungsfreiheit.
Ich glaube die Bewegungsfreiheit kommt von dem mangelnden Platz, den der Blick des Betrachters auf dem Foto zurücklegt. Eine Profilaufnahme einer Person wirkt beengender in einem Seitenverhältnis von 1:1, als im Vergleich zu dem gängigen 2:3 - man hat auch mehr Freiraum in der Positionierung des Models.
Somit ist es wichtig, dass man sich über das Seitenverhältnis des Fotos im vorne hinein Gedanken macht. Wenn diese Option nicht da ist, sollte man es während dem Shooting im Hinterkopf behalten. Aber bei diesem Thema gibt es natürlich kein Ende. Man kann auch ein ovales Bild machen und den Eindruck eines alten Gemäldes wecken.
Bonus zu dem Thema Seitenverhältnisse
Es ist etwas, dass nur bedingt mit dem Thema Seitenverhältnis zu tun hat, aber ich möchte hier meine Gedanken aussprechen. Bei dem Bildbeispiel von der Frau auf dem Steg, führt ihr Blick aus dem Bild hinaus, und man könnte sich fragen “Wen lächelt sie an? Ihr Liebhaber, eine Freundin? Treffen sie sich dort nach einer langen Zeit wieder?”. Super interessant als Gestaltungsmittel für fotografisches Storytelling - Kopfkino.
Aber seit einigen Jahren gibt es neben herkömmlichen GIFs auch 3D GIFs (die leider nicht so oft vorkommen wie herkömmliche GIFs).
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Hier eins zum reinschnuppern
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